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Tipps für lange Abende zu Hause, Nr. 1

Von Berufs wegen an die Klausur gewöhnt, bringen mich die überdurchschnittlich vielen, zu Hause verbrachten Stunden nicht wirklich durcheinander, zumal ich verschiedentlich Besuch erhalte.

Von Berufs wegen an die Klausur gewöhnt, bringen mich die überdurchschnittlich vielen, zu Hause verbrachten Stunden nicht wirklich durcheinander, zumal ich verschiedentlich Besuch erhalte.

© S. Fischer Verlag

Unlängst erst wieder von Hilma af Klint. Bei mir vorbeigebracht von Julia Voss und zwar in ihrem ebenso informativen wie unterhaltsamen Buch über diese erstaunliche Künstlerin (Die Menschheit in Erstaunen versetzen, S. Fischer, 2020).

Hilma af Klint gilt als Pionierin der abstrakten Malerei, ihre ersten abstrakten Arbeiten datieren von 1906. Warum es bis in dieses Jahrtausend gedauert hat, bis ihr ein solcher Status zuerkannt wurde, liegt einerseits daran, dass die Schwedin eine Frau war, und daran, dass sie nicht unbedingt im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte zu einer abstrakten Formensprache gefunden hat, sondern aufgrund ihres Austausches mit Kunstschaffenden im Jenseits im Verlauf zahlreicher Séancen.

© Suhrkamp Verlag

Da ich (noch) in der Lage bin, an einem Tag mehreren Erzählungen zu folgen, kommt momentan gelegentlich auch Alejandro Zambra (Multiple Choice, Suhrkamp, 2018, übersetzt von Susanne Lange) vorbei, dessen … nun ja … Versuchen, mit mir ins Gespräch zu kommen, ein in den späten 1960er-Jahren an der Universität Chile eingeführter Eignungstest zugrunde liegt. Aber aufgepasst: Wir haben mehr Spaß miteinander, als viele bei einem Wort wie Eignungstest annehmen würden. Vor dem Einschlafen gibt es dann meist noch ein paar Seiten über den Lonely Boy Steve Jones (Tales From A Sex Pistol, Random House, 2016) im rauen Londoner Housing-Project-Slang, weil ich ohnedies nicht jedes Wort verstehen möchte.

Und in der Warteschleife befindet sich Gates’ (Henry Louis jr.) The Signifying Monkey (Oxford Press, 1988/2014), ein Tipp, den mir ein lieber Mensch aus der Quarantäne mitgebracht hat. Gates verdanken wir die erste afro-amerikanische Literaturgeschichte, die sich an Beziehungen vernakularer Ausdrucksformen in afrikanischen und afro-amerikanischen Gemeinschaften orientiert. Ach ja, und in seiner Münchner Wohnung liest Nikolai Vogel aus seinem Roman Angst, Saurier, check it out:

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