Mascha Dabić und Marko Dinić diskutieren zum Thema „Angst“ in der Literatur auf Einladung des Literaturforums Leselampe und der Alten Schmiede Wien in der Reihe „StreitBar“. Mascha Dabić formulierte in der Ankündigung zum Gespräch:
Ein Mensch, der keine Angst kennt, ist schwer vorstellbar. Furchtlose Helden stellen wir uns vor als Menschen, die ihre Angst überwunden haben, und nicht etwa als Wesen, denen Angst gänzlich unbekannt ist. Manche Ängste lassen sich überwinden, verschwinden oder weichen neuen Ängsten. Gemeinsam ist uns Menschen die Erfahrung von Endlichkeit, die sich als Angst vor dem Tod (dem eigenen) und als Angst vor dem Verlust (dem Abschied von den anderen) manifestiert. In der Politik wird sie instrumentalisiert, sie manifestiert sich in mehreren Dimensionen: individuell, kollektiv, psychologisch, somatisch usw.
Literatur kann das Phänomen Angst in einem anderen Licht erscheinen lassen, greifbar machen und Räume öffnen für Analysen und Erkundungen. Literatur schärft den Blick auf Ängste, die hinter den Fassaden ihr Unwesen treiben, auf die Angst, die uns gemacht wird und die wir anderen machen. Sprache kann uns helfen, andere Zugänge zu Angst zu entwickeln, sie durchs Benennen zu bannen.
Mascha Dabić diskutiert am 7. Dezember 2021 in Wien mit Friederike Gösweiner zum Thema. Hier können Sie die Veranstaltung nachsehen: