Kategorien
von Fall zu Fall Fragen

Schreiben ist eine einsame Sache

Leopold Federmair im Gespräch mit Petra Nagenkögel.

In deinen Büchern haben Literatur, aber auch Film, Musik, Kunst eine bedeutende Rolle. Du zitierst vieles, es gibt zahlreiche Verweise, für deine Figuren sind sie entscheidende Medien zur Erfassung von Welt. Ein immer wiederkehrender Referenzpunkt ist Jorge Luis Borges.

In meiner Biographie, die zu wesentlichen Teilen eine Leserbiographie ist, gibt es eine Anzahl von Autoren und auch Denkern, von Musikschaffenden und Bildschaffenden, die mich geprägt haben und in der einen oder anderen Weise da sind, präsent, in meiner Nähe. Borges gehört zu ihnen. Borges, der hochintellektuelle Autor. Georgie, wie er von der Großmutter und von Freunden genannt wurde, im Leben ein Unglücksrabe, bis er dann blind wurde und doch noch eine Art Glück fand. Borges, der Präzisionsfabrikant von Erzählungen, den ich nur bewundern kann (wie man Kafka nur bewundern kann). Von Autoren wie ihm möchte ich alle Seiten kennen.

Hier noch ein Postskriptum: Im Rückblick auf das, was ich gemacht habe, fällt mir auf, daß Künstlerfiguren immer wieder eine wichtige Rolle spielen. Musik kommt in meinen Büchern thematisch vor, zugleich soll die Prosa selbst Rhythmen erzeugen und Klänge. Dazu die Bildlichkeit, das alles verschränkt sich.

Ich möchte nochmals zurückkommen auf den eingangs zitierten Band „Schönheit und Schmerz“. Üblicherweise denken wir Schönheit und Schmerz nicht zusammen. Welche Verbindung gibt es hier für dich? Braucht es die Erfahrung von Schmerz, um Schönheit wahrzunehmen? Und ist die Erfahrung von Schönheit eine schmerzvolle?

Jahrzehntelang habe ich immer wieder über Rilkes Satz „Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen“ nachgedacht. Er läßt sich nicht auflösen, man kommt mit dem Verstehen an kein Ende. Er ist weder falsch noch richtig (was ja generell ein Merkmal von Literatur ist). In meinem Denken hat sich an die Stelle des Schrecklichen langsam der Schmerz geschoben. Engel sind schrecklich, schreibt Rilke weiter. Wieso sind sie schrecklich? Weil ihre Existenzweise schrecklich ist? Bruno Ganz zeigt in Der Himmel über Berlin auf großartige Weise den Schmerz dieser farblosen, gefühllosen Ewigkeit. Vielleicht ist die Schönheit die Kehrseite des Schmerzes. Ein bißchen lapidarer gefaßt, ist der Schmerz der Preis, den wir für die Wahrnehmung des Schönen zahlen.

 In der „Geschichte vom Ende“ heißt es: „Das Überleben, in all diesen winzigen Katastrophen. Und Glücksmomenten. Mehr verlangen wir nicht.“

Ja.

Leopold Federmair führte ein Gespräch mit Petra Nagenkögel.


Lesen Sie folgende Bücher von Leopold Federmair. Wenn Sie auf den Titel klicken, erhalten Sie weitere Informationen zu den Büchern und zum Autor:

Die lange Nacht der Illusion. Roman (Otto Müller Verlag, 2020)

Schönheit und Schmerz (PalmArtPress, 2019)

Tokyo.Fragmente (Otto Müller Verlag, 2018)


Beitrag teilen/drucken:

3 Antworten auf „Schreiben ist eine einsame Sache“

Es wird zu schnell vergessen. Jeder beschäftigt sich am liebsten mit dem Umfeld, welches die Sinne mit Leichtigkeit erfassen. Vergessen schmerzt den Menschen, die nicht vergessen können, weil das Erlebte sie täglich einholt und die täglichen Bilder aus unserer Welt, ihnen täglich Heizmaterial auf das Feuer des Traumas legt. Ich habe ein Buch geschrieben. Für einige wird meine Intension Werbung sein, ich hoffe, dass ich die Menschen erreiche, die sich mit erinnern, damit sich endlich etwas ändert.
Trauma Ostzone oder geboren in die DDR
Frank Stolzenberg
Erstes Buch aus dem Leben des Franky Hollyday
Manchmal will ich gar nicht glauben, was alles an Erlebnissen in mein Leben hineinpasst und täglich noch an Neuem hinzukommt. Für mich und meinen Begleiter Hollyday ist es auch gut, wenn er mir, ich, das Erlebte erzähle, weil es raus muss aus mir und aus Franky Hollyday.
Hier steht die Geschichte von Frank Stolzenberg, der seine Geschichten über seinen fiktiven Begleiter, Franky Hollyday, als Erzähler wiedererzählt und bei der sich die beiden Personen gelegentlich so darstellen, das nicht sofort klar ist, wer die Geschichte im Moment des Erzählens und im realen Leben, eigentlich gerade erzählt oder erlebt hatte.
Franky ist in der Ostzone, der damaligen DDR groß geworden und hat ein viertel Jahrhundert an die Kommunisten des SED Staates DDR und deren Russischen „Aufpassdiktatoren“, Besatzer, verschleudert.
Unbezahlbare Zeit die einfach verloren gegangen wurde.
Das Schreiben und Geschichten erzählen dient Franky dem Schutz, da einiges was erlebt wurde kaum aussprechbar bleibt, ohne die Fassung zu verlieren. So ist es leichter, wenn sein imaginärer Begleiter das Unaussprechliche oder das vor allem belastende erzählt hatte oder so leichter über Hollyday erzählt wird. Ein dienlicher Schutz vor der Retraumatisierung und vor Flashbacks. Hier bekommt Trauma eine Geschichte und eine Verpackung dazu, wird dadurch für beide ertragbarer.
Zusammengefasst sind hier ein Ausschnitt von Geschichten und Gedanken, ein erstes Buch, welches Frank geschrieben hat, da die Alpträume, die immer wieder bis heute er auftreten, durch Geschichten erzählen, dass tatsächlich erlebte Trauma aus der DDR, therapeutisch verarbeitet wird. Es ist aber auch ein Stück Zeitgeschichte und es stellen sich weiter Ansichten im Gestern, Heute und Morgen dar, die ihre Berechtigung aus einem bewegten Leben präsentieren und dem Vergessen entgegenwirken sollen. In einer Diktatur leben, heranwachsen zu müssen, umgeben von Heuchelei und Feigheit, Lügen ertragen müssen und für die Wahrheit verprügelt zu werden, ist nichts Neues und prägt die Kreatur Mensch in all seinen Entwicklungsphasen und in jeder Zeit seiner Existenz.
Frank ist trotz allem Dankbar für das Wunder Leben und für sein Leben. Frank und Franky können mit dem streitbaren Widerspruch mittlerweile gut umgehen, weil es sich immer weiter Leben lässt und weil Anfang und Ende sich ständig vermischen.
Wichtig ist noch anzumerken, dass die erste Geschichte „Franky Hollyday“ alles weitere gut erklärt und den Menschen zuvorkommt, die alles besser wissen oder auch denen, die sich in irgendeiner Weise auf die Füße getreten fühlen.
Alle denen (Die), die die Fahne der DDR immer noch hochhalten, sich somit für die Diktatur entscheiden, denen werde ich weiter auf die Füße treten.
Franky Hollyday alias Frank Stolzenberg

Es wird zu schnell vergessen. Jeder beschäftigt sich am liebsten mit dem Umfeld, welches die Sinne mit Leichtigkeit erfassen. Vergessen schmerzt den Menschen, die nicht vergessen können, weil das Erlebte sie täglich einholt und die täglichen Bilder aus unserer Welt, ihnen täglich Heizmaterial auf das Feuer des Traumas legt. Ich habe ein Buch geschrieben. Für einige wird meine Intension Werbung sein, ich hoffe, dass ich die Menschen erreiche, die sich mit erinnern, damit sich endlich etwas ändert.
Trauma Ostzone oder geboren in die DDR
Frank Stolzenberg
Erstes Buch aus dem Leben des Franky Hollyday
Manchmal will ich gar nicht glauben, was alles an Erlebnissen in mein Leben hineinpasst und täglich noch an Neuem hinzukommt. Für mich und meinen Begleiter Hollyday ist es auch gut, wenn er mir, ich, das Erlebte erzähle, weil es raus muss aus mir und aus Franky Hollyday.
Hier steht die Geschichte von Frank Stolzenberg, der seine Geschichten über seinen fiktiven Begleiter, Franky Hollyday, als Erzähler wiedererzählt und bei der sich die beiden Personen gelegentlich so darstellen, das nicht sofort klar ist, wer die Geschichte im Moment des Erzählens und im realen Leben, eigentlich gerade erzählt oder erlebt hatte.
Franky ist in der Ostzone, der damaligen DDR groß geworden und hat ein viertel Jahrhundert an die Kommunisten des SED Staates DDR und deren Russischen „Aufpassdiktatoren“, Besatzer, verschleudert.
Unbezahlbare Zeit die einfach verloren gegangen wurde.
Das Schreiben und Geschichten erzählen dient Franky dem Schutz, da einiges was erlebt wurde kaum aussprechbar bleibt, ohne die Fassung zu verlieren. So ist es leichter, wenn sein imaginärer Begleiter das Unaussprechliche oder das vor allem belastende erzählt hatte oder so leichter über Hollyday erzählt wird. Ein dienlicher Schutz vor der Retraumatisierung und vor Flashbacks. Hier bekommt Trauma eine Geschichte und eine Verpackung dazu, wird dadurch für beide ertragbarer.
Zusammengefasst sind hier ein Ausschnitt von Geschichten und Gedanken, ein erstes Buch, welches Frank geschrieben hat, da die Alpträume, die immer wieder bis heute er auftreten, durch Geschichten erzählen, dass tatsächlich erlebte Trauma aus der DDR, therapeutisch verarbeitet wird. Es ist aber auch ein Stück Zeitgeschichte und es stellen sich weiter Ansichten im Gestern, Heute und Morgen dar, die ihre Berechtigung aus einem bewegten Leben präsentieren und dem Vergessen entgegenwirken sollen. In einer Diktatur leben, heranwachsen zu müssen, umgeben von Heuchelei und Feigheit, Lügen ertragen müssen und für die Wahrheit verprügelt zu werden, ist nichts Neues und prägt die Kreatur Mensch in all seinen Entwicklungsphasen und in jeder Zeit seiner Existenz.
Frank ist trotz allem Dankbar für das Wunder Leben und für sein Leben. Frank und Franky können mit dem streitbaren Widerspruch mittlerweile gut umgehen, weil es sich immer weiter Leben lässt und weil Anfang und Ende sich ständig vermischen.
Wichtig ist noch anzumerken, dass die erste Geschichte „Franky Hollyday“ alles weitere gut erklärt und den Menschen zuvorkommt, die alles besser wissen oder auch denen, die sich in irgendeiner Weise auf die Füße getreten fühlen.
Alle denen (Die), die die Fahne der DDR immer noch hochhalten, sich somit für die Diktatur entscheiden, denen werde ich weiter auf die Füße treten.
Franky Hollyday alias Frank Stolzenberg

Es wird zu schnell vergessen. Jeder beschäftigt sich am liebsten mit dem Umfeld, welches die Sinne mit Leichtigkeit erfassen. Vergessen schmerzt den Menschen, die nicht vergessen können, weil das Erlebte sie täglich einholt und die täglichen Bilder aus unserer Welt, ihnen täglich Heizmaterial auf das Feuer des Traumas legt. Ich habe ein Buch geschrieben. Für einige wird meine Intension Werbung sein, ich hoffe, dass ich die Menschen erreiche, die sich mit erinnern, damit sich endlich etwas ändert.
Trauma Ostzone oder geboren in die DDR
Frank Stolzenberg
Erstes Buch aus dem Leben des Franky Hollyday
Manchmal will ich gar nicht glauben, was alles an Erlebnissen in mein Leben hineinpasst und täglich noch an Neuem hinzukommt. Für mich und meinen Begleiter Hollyday ist es auch gut, wenn er mir, ich, das Erlebte erzähle, weil es raus muss aus mir und aus Franky Hollyday.
Hier steht die Geschichte von Frank Stolzenberg, der seine Geschichten über seinen fiktiven Begleiter, Franky Hollyday, als Erzähler wiedererzählt und bei der sich die beiden Personen gelegentlich so darstellen, das nicht sofort klar ist, wer die Geschichte im Moment des Erzählens und im realen Leben, eigentlich gerade erzählt oder erlebt hatte.
Franky ist in der Ostzone, der damaligen DDR groß geworden und hat ein viertel Jahrhundert an die Kommunisten des SED Staates DDR und deren Russischen „Aufpassdiktatoren“, Besatzer, verschleudert.
Unbezahlbare Zeit die einfach verloren gegangen wurde.
Das Schreiben und Geschichten erzählen dient Franky dem Schutz, da einiges was erlebt wurde kaum aussprechbar bleibt, ohne die Fassung zu verlieren. So ist es leichter, wenn sein imaginärer Begleiter das Unaussprechliche oder das vor allem belastende erzählt hatte oder so leichter über Hollyday erzählt wird. Ein dienlicher Schutz vor der Retraumatisierung und vor Flashbacks. Hier bekommt Trauma eine Geschichte und eine Verpackung dazu, wird dadurch für beide ertragbarer.
Zusammengefasst sind hier ein Ausschnitt von Geschichten und Gedanken, ein erstes Buch, welches Frank geschrieben hat, da die Alpträume, die immer wieder bis heute er auftreten, durch Geschichten erzählen, dass tatsächlich erlebte Trauma aus der DDR, therapeutisch verarbeitet wird. Es ist aber auch ein Stück Zeitgeschichte und es stellen sich weiter Ansichten im Gestern, Heute und Morgen dar, die ihre Berechtigung aus einem bewegten Leben präsentieren und dem Vergessen entgegenwirken sollen. In einer Diktatur leben, heranwachsen zu müssen, umgeben von Heuchelei und Feigheit, Lügen ertragen müssen und für die Wahrheit verprügelt zu werden, ist nichts Neues und prägt die Kreatur Mensch in all seinen Entwicklungsphasen und in jeder Zeit seiner Existenz.
Frank ist trotz allem Dankbar für das Wunder Leben und für sein Leben. Frank und Franky können mit dem streitbaren Widerspruch mittlerweile gut umgehen, weil es sich immer weiter Leben lässt und weil Anfang und Ende sich ständig vermischen.
Wichtig ist noch anzumerken, dass die erste Geschichte „Franky Hollyday“ alles weitere gut erklärt und den Menschen zuvorkommt, die alles besser wissen oder auch denen, die sich in irgendeiner Weise auf die Füße getreten fühlen.
Alle denen (Die), die die Fahne der DDR immer noch hochhalten, sich somit für die Diktatur entscheiden, denen werde ich weiter auf die Füße treten.
Franky Hollyday alias Frank Stolzenberg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert